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Recht und italienische, spanische und russische Literatur

von Pieroth, Bodo

Pieroth Bodo Buch Recht und italienische spanische und russische Literatur

C.H. Beck., Hardcover, 2023, 321 S. mit Abbildungen, 34,90 Euro
ISBN 978-3-406-80819-7

Buchrzension von RA Thomas Röth

Unterhaltsame Lektüre mit stilistischem Tiefgang und juristischer Horizonterweiterung. Der emeritierte Professor für Öffentliches Recht an der Uni Münster, Professor Bodo Pieroth, hat vor Kurzem sein fünftes Buch zum Thema „Recht und Literatur“ herausgebracht. Diesmal geht es um Werke aus der italienischen, spanischen und russischen Literatur. Das erste hatte mit der deutschen Literatur zu tun (2015), das zweite mit der amerikanischen (2017), das dritte mit der britischen (2019), das vierte mit der französischen (2021) und eben das jetzt zu rezensierende.

Die Vorgehensweise ist in diesen Büchern ähnlich. Professor Pieroth nimmt verschiedene literarische Werke einer oder mehrerer Nationalliteraturen und ordnet sie für seine Zwecke einem gewissen rechtlichen Thema zu. Unter diesem werden sie dann interpretiert. Der Aufbau des hier vorliegenden Buches ist pro Literaturwerk wie folgt:

  1. Inhalt und Text
  2. Der Autor und sein Werk
  3. Die Rolle des Rechts

In diesem Buch behandelt er von Umberto Eco „Der Name der Rose“ (Kapitel „Die Idee der Volkssouveränität“), das Schauspiel von Lope de Vega „Fuente Ovejuna“ („Volksaufstand für die Monarchie“), das Schauspiel von Calderón de la Barca „Der Richter von Zalamea“ („Gerechte Herrschaft durch Achtung der Ehre“), den Roman von Manzoni „Die Brautleute“ („Gerechtigkeit durch soziale Gleichheit im christlichen Glauben“), von Nievo „Bekenntnisse eines Italieners“ („Gerechtigkeit durch nationale Einheit“), von Michail Saltykow-Schtschedrin „Geschichte einer Stadt“ („Recht als Spielball von Herrschern“), von Nikolai Leskow „Der Wachtposten“ („Die unmenschliche Dienstvorschrift“), von Lew Tolstoi „Anna Karenina“ („Recht als Leerstelle“), von Ramón del Valle-Inclán „Tyrann Banderas. Roman des tropischen Amerika“ („Recht als Fassade“), von Solschenizyn „Der Archipel GULAG. 1918-1956. Versuch einer künstlerischen Bewältigung“ („Recht als politisches Unterdrückungsinstrument“), von Boccaccio „Das Decameron“ („Das nicht hinnehmbare Strafgesetz“), von Miguel de Cervantes „Der geistvolle Hidalgo Don Quijote von der Mancha“ („Zweifel am Sinn des Strafrechts“), von Sciascia „Das Hexengericht“ („Wahnhafte Strafjustiz“), von Dostojewskij „Verbrechen und Strafe“ („Staatliche, gesellschaftliche und religiöse Strafe“) und „Die Brüder Karamasow“ („Justizirrtum“), von Tolstoi „Auferstehung“ („Ersetzung von Recht und Justiz durch Nächstenliebe“) und von Gabriel García Márquez „Chronik eines angekündigten Todes“ („Das Problem der Kollektivschuld“).

Ein bibliographischer Anhang sowie ein Personen- und Sachregister runden das Buch ab.

In den jeweils ersten Abschnitten (I.) stellt er Inhalt und Text des Werkes vor und hat Gelegenheit, bis zu zwei Seiten daraus zu zitieren. Man bekommt also einen Überblick, worum es geht, und kann den Stil des jeweiligen Autors „schmecken“. In den Abschnitten II. wird jeweils über ein bis drei Seiten über den Autor und sein Werk erzählt und in den Abschnitten III. wird, je nach Themenstellung aus der Kapitelüberschrift, eine Analyse dazu aus dem Werk vorgenommen, meistens unter Zitierung literaturwissenschaftlicher und juristischer Arbeiten zu diesem Werk.

Der Verfasser der Rezension hat sich vorwiegend die Artikel zu den italienischen Literaturwerken vorgenommen und war hocherfreut über die Güte der Essays, das vermittelte Wissen und die anschauliche Auseinandersetzung mit den selbst gesetzten rechtlichen Themen. Insgesamt daher eine sehr für den Weihnachtstisch und die voraussichtlich freie Zeit zu empfehlende Lektüre, ganz dem Titel der Rezension entsprechend.

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