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Der Strafprozess. Strategie und Taktik in der Hauptverhandlung

von Philipp Rinklin (Hrsg.)

Deubner Verlag, 2. Aufl. 2020, 1478 Seiten, Hardcover und Online-Ressource (inklusive App), 211,86 Euro, ISBN 978-3-88606-741-1

Der nunmehr in zweiter Auflage erschienene Band mit 24 Autoren (die Mehrheit sind Rechtsanwälte, aber auch einige Richter und Staatsanwälte sind darunter) hat bereits das Gesetz zur Modernisierung des Strafverfahrens (in Kraft getreten am 13.Dezember 2019) eingearbeitet. Es ähnelt ein wenig dem Buch des Mitverfassers Dr. Artkämper („Die gestörte Hauptverhandlung“, 5. Aufl., 2017).

Zielsetzung des Werkes ist es, bei der Vorbereitung und Durchführung der Hauptverhandlung nicht nur den (gelegentlich strafrechtliche Mandate betreuenden) Kollegen zu helfen, sondern auch Richtern und Staatsanwälten als Handreichung zu dienen, die sich mit unvorhergesehenen Problemen der Hauptverhandlung konfrontiert sehen.
Insbesondere wird auf die App verwiesen, die man herunterladen kann, sodass man trotz dicker Gerichtsmauern Hilfe via heruntergeladener App erhält. Ein Online-Modul mit der zitierten Rechtsprechung und den Gesetztestexten rundet das Angebot ab.

Das Buch hat 29 Kapitel und befasst sich mit der örtlich, sachlichen und funktionellen Zuständigkeit, der Besetzung des Gerichts, der Sitzordnung in der Hauptverhandlung, der Vorführung des gefesselten Anklagten aus der Haft, dem Ausbleiben des Angeklagten, der Anwesenheitspflicht des Angeklagten, dem Ausschluss der Öffentlichkeit, der Unterbrechung und Aussetzung der Hauptverhandlung, der Ablehnung von Prozessbeteiligten, dem Opening-Statement, der Äußerung des Angeklagten in der Hauptverhandlung, der Verwertung von Äußerungen des Beschuldigten im Strafprozess, dem Fragerecht, den Protokollierungsanträgen, der Zeugenvernehmung / audiovisuellen Vernehmung, dem Umgang mit den Sachverständigengutachten, dem Beweiserhebungs- und Beweisverwertungsverbot, dem Beweisantragsrecht, dem Wiedereintritt in die Beweisaufnahme, dem Unmittelbarkeitsgrundsatz, dem Urkundenbeweis, dem Augenscheinsbeweis, der Widerspruchslösung, dem Zwischenrechtsbehelf, den Vorgesprächen und der Verständigung im Strafprozess, dem rechtlich Hinweis des Gerichts, der Nebenklage, dem Adhäsionsverfahren und der Vergütung in der Hauptverhandlung.

Gegliedert ist das Buch so, dass man sich in den Kapiteln zunächst abstrakt theoretisch mit dem jeweiligen Thema befasst und dann zu diesem nach dem abstrakt theoretischen Teil praktisch einzelne Prozesssituationen mit Handlungsanleitungen und Mustertexten durchspielt.
Der Unterzeichner hat anhand einzelner Kapitel diese Struktur nachvollzogen und konnte diese Art der Herangehensweise für die praktischen Zwecke gut nachvollziehen und davon profitieren.
Es erfüllt also seinen selbst gesetzten Zweck sehr gut. Das Buch ist ja wohl bis dato der Burhoff, der viele Hinweise und Tipps gibt und auch die Themen kurz und gedrängt zusammenfasst. Dieses Buch hier legt aber den Schwerpunkt auf „Wie muss ich in welchen Verfahrenssituationen vorgehen und welche Anträge stellen?“. Und das wird sehr gut erläutert, sodass man in der Umsetzung rechtlicher Anliegen prozessuale (Ausnahme-)Situationen betreffend gut an die Hand genommen wird und Hilfe bekommt. Ein wirklich zu empfehlendes Buch.
Die App enthält dann Musterschriftsätze für die verschiedenen prozessualen Situationen und kann – selbst probiert – hinter dicken Gerichtsmauern genutzt werden.

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Mehr zum Autor Rechtsanwalt Thomas Röth finden Sie unter RA Thomas Röth.

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